Windows

Windows Vista on the go … (RC 1)

So, nun hab ich mich (endlich) mal getraut, Windows Vista auf echter Hardware zu installieren, und zwar die Version ‚5600 Release Candidate 1‚. Beta 2 hatte ich mir zwar auch schon mal angesehen, hatte es aber nur in einer virtuellen VMWare Maschine laufen. Das ist zwar gut, um sich die neuen Funktionen schon mal anzugucken, aber ein echtes „Feeling“ kann dabei nicht aufkommen, da die emulierte Grafikkarte lediglich eine 2D fähige SVGA-kompatible Karte ist. Das heißt, auch die hübsche Aero Oberfläche kann nicht gestartet werden und somit kann Vista dann auch nicht damit ‚angeben‘.

Dabei ist angeben fast schon der falsche Ausdruck, denn die visuellen Effekte sind sehr dezent und wirken kaum aufdringlich. Im Gegenteil: Die (hardware) beschleunigten Ein-/ Ausblendeffekte sorgen für äusserst flüssige Übergänge und sind zudem noch nett anzuschauen. Jetzt darf man zwar diskutieren, wer solch eine Idee als erster hatte (Apple, OSS Entwickler, Microsoft), Fakt ist aber: „Es macht Spaß!“. Noch nie hat es so viel Freude bereitet, beim Telefonieren einfach teiltransparente Fenster umherzuschieben, zu minimieren und wieder zu vergrößern

Installation:

Zuerstmal habe ich alle meiner 4 Festplatten abgeklemmt, da Vista noch lange nicht fertig ist und ihm dem Stück Software auch nicht wirklich traue und somit möglichst keinen Zugriff auf meine knapp 650GB an Daten auf meinem Rechner zulassen wollte. Also eine neue 120GB HDD via IDE angeklemmt (gute Wahl , denn den Silicon Image SATA Controller hätte Windows gar nicht erkannt) und von der DVD gebootet, auf die ich vorger das im Vergleich zur Beta 2 drastisch verkleinerte Image (stattt 3,8 ’nur‘ noch 2.5GB) gebrannt habe. Vor dem Beginn der eigentlichen Installation wird man vom Installer über das einzurichtende System „ausgefragt“, er will aber nicht so viel Wissen wie noch unter Windows XP.

Scheinbar gibt es auch einen versteckten Hinweis während der Installation, welches Ziel Microsoft mit dem Release von Windows Vista verfolgt. Oder aber die Übersetzung ins Deutsche ist an der Stelle noch nicht final

Hardwareunterstützung:

Nach einiger Zeit des Wartens (weitere Benutzereingaben waren nicht notwendig) befand ich mich nun auf dem leeren Desktop. Ein mit dem System gebundelter ATI Treiber bescherte bereits Aero. Das war es aber auch, neben Standardhardware (wie USB Kartenleser, Tastatur, Maus, USB Hub) wurde sonst nur die AC97 on-board Soundkarte und das USB-Playstation2 Headset erkannt. Audigy 2, TV Karte, SATA Controller, MSI Bluetooth Stick, Webcam waren im Gerätemanager bislang nur mit einem gelbend Ausrufezeichen zu sehen.

Die Creative Soundblaster Audigy 2 konnte ich mit dem sehr experimentellen Beta-Treiber des Herstellers zumindest teilweise zum Laufen bekommen. Die Lautsprechereinstellung sollte man tunlichst im mitgelieferten Audio Control Center vornehmen und nicht im Windows Dialog, da dieses sonst einfriert und dann auch bis zum Neustart nicht mehr zu beenden ist. ‚EAX‘ ingame, ‚EAX Effekte‘ sowie die 3D Stereoerweiterung ‚CMSS 3D‘ sind im derzeiten Teiberstadium nocht nicht enthalten. Zumindest im Vista Sound-Test-Dialog funktioniert dann der 5.1 Lautsprechertest und es kommt tatsächlich aus allen 6 Boxen Sound.

Der MSI Bluetooth Stick funktioniert tadellos mit dem Windows XP Patch, der auf der MSI Seite zum download angeboten wird. Für Maus und Tastatur (beide Logitech) kann man bedenkenlos die Tools von der Website herunterladen. Die Webcam (Logitech Quickcam Messenger) war allerdings nicht zum Laufen zu bewegen, ebenso der Silicon Image SATA Controller, für den bereits ein Windows Vista RC1 beta Treiber zur Verfügung steht, welcher aber nicht funktioniert.

Für die Grafikkarte wird bereits ein recht weit forgtgeschrittener Beta Treiber von ATI angeboten. Zwar funktioniert der Installer nicht, aber wenn man den Treiber über den Gerätemanager aktualisiert und die Tools à la Catalyst manuell aus dem Verzeichnis C:\ATI\ installiert, gehts. Sehr flüssiger Aero 3D Desktop auch im Dual-Screen Betrieb mit 2x 1280×1024 Pixeln Auflösung auf einer Radeon X800Pro.

Spiele:

Die Installation von World of Warcraft ging vollkommen problemlos vonstatten und dauerte wie gewohnt ne ganze Zeit lang bis sie abgeschlossen war. Nach der Installation muss noch per Autoupdate der jeweils aktuelle Patch herunterladen, der mittlerweile auf stolze 400+ MB angewachsen ist.

Das Blizzard Spiel wird von Vista bereits so gut unterstützt, dass es sich an der neuen Rechtepolitik Microsofts (immer wenn möglich Programme mit verringerten Rechten auszuführen) nicht stört und eine Rechteerweiterung (via nervigem UAC-Popup) nicht notwendig ist. Ausserdem wird WoW im Spiele Ordner aufgeführt mit einigen Details zum Spiel und einem Packshot, welche er sich aus dem Internet nachlädt. Das neue DirectX in der Version 10 kommt ebenfalls wunderbar mit WoW zurecht. Allerdings war meine Soundkarte (Audigy 2) mit dem Beta Treiber nicht dazu zu bewegen unter Surround – Sound auszugeben.

Steam, liess sich zwar ganz normal installieren, wollte sich aber selbstständig über das Internet aktivieren (und Daten in seinen Installationsordner schreiben) was von Vista vereitelt wurde. Dazu muss man das Spiel über das Kontext-Menü des Game Buttons mit Administrator Rechten ausführen. Danach verlief das Update erfolgreich und alle Spiele liessen sich installiern. Sowohl Spiele auf der HL1 Engine wie auch jene, die auf HL2 basieren funktionieren auf Anhieb – bei diesen sogar mit Surround Sound! Wenn alles Nötige installiert ist, kann man das Spiel auch ohne Administrator Rechte starten, aber man kann nicht abspeichern, da auch dieses im privilegierten Installationsordner erfolgen soll.

Autor

Seit Kindheitstagen ist der Computer sein Begleiter. Was mit Linux anfing, wurde 2005 ein/e Beruf/ung, die weit über den Arbeitsplatz hinausgeht. Durch stetige Weiterentwicklung fasste er auch im *BSD Segment Fuß und bietet mittlerweile professionelle Lösungen im Bereich Hosting, Networking und Infrastruktur an. Als Ausgleich beschäftigt er sich neben Computerspielen mit der Fotografie.

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