Jetzt da mein neues NAS im Einsatz ist, habe ich alle Daten, die vorher auf 4-5 Rechnern verteilt waren, wieder zusammen auf dem Storage System konsolidiert mit dem Effekt, dass ich nun einen nicht zu unterschätzenden Teil der Dateien doppelt bis dreifach im Dateisystem liegen habe. Natürlich wurden einige der Dateien dann zwischenzeitlich auch noch umbenannt, verschoben, mit neuen MP3-ID3 Tags versehen, sodaß es so gar nicht mehr so einfach ist, alle Duplikate zu finden. Ausserdem ist die Datenmenge derart groß, dass ich wenig Lust verspüre, mich da in wochenlanger Arbeit händisch durchzuwühlen. Ein weiteres Problem ist, dass viele meiner Musik gar keine ID3 Tags trägt und – wenn überhaupt – die Songinformationen nur im Dateinamen tragen.
Meine frisch angetraute Ehefrau wird das sicher auch nicht für mich sortieren wollen, also muss was aus Software her, was mich dabei unterstützt.
Ein Tool, das ich schon länger verwende, ist FSlint und sollte in jeder gescheiten Linux Distribution auch in der Paketverwaltung vorhanden sein. Anderenfalls findet man auf der Homepage ggf. neuere Versionen für verschiedene Distributionen. Es findet und bereinigt:
- Duplikate von Dateien
- Dateien mit ungültigen Namen
- temporäre Dateien
- Fehlerhafte Symlinks
- leere Verzeichnisse
- … und noch viel mehr
Außerdem ist es das schnellste Tool (mit GUI), das mir hierfür bekannt ist.
Für Windows ist mir dieses recht brauchbare Tool unter die Fittiche gekommen, zwar ist es bei Weitem nicht so mächtig, wie FSlint, erfüllt seine Kernaufgabe aber mit akzeptabler Geschwindigkeit und Bedienung ist auch okay.
Nachdem nun Dupletten und co raus sind, wollte ich die Musiksammlung noch in eine einheitliche Form pressen. Da ich es nicht besonders sinnvoll und überdies unpraktikabel finde, sortiere ich die Musik einfach auf einer Ebene Künstler / Album / Tracks bzw. Sampler-Reihe / Album / Tracks, so finde ich die Musik im Dateisystem am Schnellsten. Für Sortierung nach Genres und Suche nach einzelnen Tracks kann eigentlich jede vernünftige Abspielsoftware herhalten. Dafür sollte aber die Musik korrekt getagged sein.
Dabei hilft Musicbrains Picard enorm. Es ordnet MP3, mit denen es gefüttert wird, nicht nur Alben zu, dessen Informationen es online holt, sondern kann auch komplett unbenannte, ungetaggte Musikstücke anhand der SoundID finden, welche er aus den reinen Audiodaten berechnet und gegen die Online Musikdatenbank abgleicht. Im Screenshot z. B. muss nur noch der „House of Acid Mix“ der House of Hell Single zugeordnet werden und schon kann man Dateinamen umbenennen und Tags schreiben lassen.
Am besten Fährt man, wenn man pro Arbeitsschritt nur ein Album oder einen Sampler bearbeitet, da man dann eine kleinere Anzahl an ggf. nicht zugeordneten Stücken manuell nachbessern muss.
Mit einem kostenlosen Account kann man unbekannte Scheiben natürlich auch in die Datenbank hochladen um so die Metainformationen und SoundIDs für andere bereitzustellen.