Nachdem die Technik für den Smart Mirror fertig gestellt und getestet ist, gilt es nun den eigentlichen Spiegel zu bauen. Am sinnvollsten zu konsumieren halte ich die angezeigten Informationen morgens im Bad. Dort hängt ein Spiegelschrank mit 3 Türen, wobei die mittlere die größte ist.
Tür für Smart Mirror um- oder nachbauen?
Das Möbelstück ist wirklich nichts besonderes, erfüllt aber seinen Nutzen und ist schön schlicht dabei, kaputt machen wollte ich es eigentlich nicht. Darauf wäre es aber spätestens beim Ablösen des normalen Spiegels hinausgelaufen. Außerdem hätte ich so einen Rollback-Pfad, wenn ich es komplett vergeigen würde.
Praktischerweise kannte ich einen Tischler, der auch noch gelegentlich in seinem Ausbildungsberuf arbeitet. Dieser war einigermaßen fasziniert von dem Projekt und wollte mich dabei unterstützen.
Um so wenig Raum wie möglich für Fehler zu lassen, habe ich die Tür ausgebaut, ins Auto gepackt und bin damit übers Wochenende nach Hamburg gedonnert.
Das war auch gut so, denn meine Messung lag in beiden Dimensionen einen Millimeter daneben.
Schranktür mit Displayausschnitt nachbauen
Ein hinreichend großes Stück 1cm dicker und weiß beschichteter Spanplatte war schnell gefunden. Dieses muss nun grob zugeschnitten und anschließend die Kanten „formatiert“ werden. Dabei werden diese mit einem Schleifwerkzeug begradigt, wobei gerade so viel abgetragen wird, dass die Ausmaße mit neu umleimten Kanten wieder passen.
Schließlich werden die Topfbohrungen für die Scharniere sowie der Ausschnitt für das Display herausgefräst – bzw. wie hier komplett zerspant.
Der Teufel steckt halt im Detail und eine 1 bzw. eine 0 machen schon einen Unterschied.
Zu guter Letzt haben wir noch die zukünftigen Schraublöcher für die 2x8mm Schrauben mit einem 1mm Bohrer vorgebohrt, welche das Display halten werden.
Vorderseite schwarz lackieren
Da der halbtransparente Spiegel immer noch ~8% Licht durchlassen wird, und das Display im ausgeschalteten Zustand schwarz ist, dachte ich mir, dass ich die Vorderseite ebenfalls schwarz lackiere um den Kontrast zu verringern.
Hierzu habe ich mir Kunststoffgrundierung und mattschwarzen Lack in Sprühdosen besorgt. Ich habe jeweils 2x die Grundierung und anschließend 2x den Lack aufgetragen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.
Die Außen- und Innenkanten sowie einen schmalen Rand habe ich abgeklebt, damit die schwarze Farbe nur auf der Vorderseite zu sehen ist. Das ist nicht weiter schlimm, da ich vorhabe, schwarzes Elektrikertape auf den Spiegel zu kleben und darauf den Spiegelkleber aufzutragen. So sollte man auch die Kontaktflächen des Klebers nicht durch den Spiegel sehen können.
Smart Mirror Technik auf Rückseite montieren
Ich fand es sehr charmant, die einzelnen Technikkomponenten einfach nackt auf die Rückseite zu montieren. So kann man den Schrank aufklappen und kann das „Wunderwerk der Technik“ von hinten begutachten. Außerdem ist so eine gute Erreichbarkeit gewährleistet, wenn ich mal etwas verändern möchte.
Hierzu habe ich 5mm Plastikabstandshülsen besorgt, die ich unter die PCBs gesetzt und mit kurzen 12 mm Schrauben befestigt habe. Da nur DC-Komponenten zum Einsatz kommen und Holz ein guter Isolator ist, sehe ich hier keine Probleme. Die Kabel werden mit transparentem Tape an den Stellen fixiert, an denen sich die Glaseinlegeböden im dahinter liegenden Schrank befinden, um einer mechanische Belastung durch Einklemmen vorzubeugen.
Halbtransparenten Spiegel anbringen
Ich habe mir die Mühe erspart, selbst alle Varianten von Spiegelgläsern und Folien zu testen. Stattdessen habe ich mich auf die Erkenntnisse von glancr verlassen. Dementsprechend habe ich das Mirropane chrome spy 4mm in Bochum bestellt.
Der Spiegel kommt in einer sehr aufwändigen und gut gepolstertenVerpackung. Die Rückseite lege ich frei und klebe Elektriker-Klebeband bündig bis an den Rand an allen 4 Kanten auf. Ferner klebe ich noch einige Streifen auf der Fläche um das Display herum. Hierauf trage ich den Spiegelkleber aus der Spritzkanüle gleichmäßig auf und lege die Spiegeltür von hinten auf den Spiegel. Nun lasse ich dem Werk 24 Stunden Zeit zum aushärten.
Wenn der Kleber fest ist, bau ich die Tür wieder in den Schrank ein richte die Tür aus, dass sie gerade am Schrank hängt. Einige der Kabel auf der Rückseite fixiere ich noch mit Tape, um der physischen Belastung der Kabel zu minimieren. So stoßen sie nicht an die Einlegeböden der Fächer dahinter an. Die Kanten um das Display haben ich ebenfalls nochmal abgeklebt, da es von hinten leuchtet und man etwas Licht von der Rückseite durchdringen sah.
Leider ist das 12V Steckernetzteil ein paar Millimeter zu tief. Hier muss ich mir noch was überlegen, damit ich die Tür vollständig schließen kann.
Nach gründlicher Reinigung wird es Zeit für den finalen Showcase. Der Smart Mirror ist fertig.
[…] mindestens einen Pi 2. Wie ich meinen Badezimmerspiegelschrank umgebaut habe, habe ich in diesem Artikel […]
[…] durch den (erfolgreichen) Bau meines SmartMirrors, dachte ich mir, dass es nun endlich mal angegangen werden […]
Spiele seit langem mit dem Gedanken so etwas zu bauen. Dein Post erinnert mich daran, dann dochmal tätig zu werden.