Joseph Menn hat einen biografisch angehauchten Roman über die Hacktivisten „Cult of the Dead Cow“ geschrieben. Diesen finde ich gleichermaßen unterhaltsam wie informativ.
Ich habe also mal wieder Zeit zum Lesen gefunden
Seit einigen Jahren hänge ich relativ tief in der deutschen Hacker-/ Maker Szene. Ich bin aktives Mitglied in einem lokalen Hackerspace, besuche regelmäßig Spaces in anderen Städten und gehe zu den jährlichen Kongressen und Camps des Chaos Computer Clubs. Und natürlich engagiere ich mich sowohl politisch als auch technisch in diesem Kontext.
Aber tatsächlich kommt hier gar nicht so viel Hackerkultur aus den Staaten an. Und von der Entstehungsgeschichte der Hackerszene in Übersee habe ich tatsächlich auch kaum Ahnung. Gehört habe ich aber durchaus schon mal von der cDc. Inbesondere im Zusammenhang mit Back Orifice und Back Orifice 2k. Umso interessierter wurde ich, als ich eine entsprechende Buchempfehlung in meiner Twitter-Timeline gesehen habe.
Zusammenfassung von „Cult of the Dead Cow“
„Cult of the Dead Cow“ ist die Geschichte der ältesten, angesehensten und berühmtesten amerikanischen Hackergruppe aller Zeiten. Obwohl sie bis heute weitgehend anonym geblieben ist, erfanden seine Mitglieder das Konzept des Hacktivismus. Sie veröffentlichten das Top-Tool zum Testen der Passwortsicherheit und schufen mit BackOrifice die seit Jahren beste Technik zur Steuerung von Computern aus der Ferne. Dies zwang riesige Unternehmen, härter zu arbeiten, um Kunden zu schützen. Sie trugen zur Entwicklung von Tor bei, dem wichtigsten Datenschutz-Tool im Netz, und halfen beim Bau von Cyberwaffen, die die US-Sicherheit verbessern, ohne jemanden zu verletzen.
Mit seinen Ursprüngen in den ersten Tagen des Internets, ist die cDc voll von seltsamen Charakteren – Aktivisten, Künstlern und sogar zukünftigen Politikern. Viele dieser Hacker sind zu Top-Führungskräften und Beratern geworden, die die Korridore der Macht in Washington und Silicon Valley betreten. Der berühmteste ist der ehemalige texanische Kongressabgeordnete und derzeitige Präsidentschaftskandidat Beto O’Rourke, dessen Zeit in der cDc ihn dazu brachte, ein Technologieunternehmen zu gründen, eine alternative Veröffentlichung in El Paso zu starten und Long-Shot-Wetten auf unkonventionelle Kampagnen abzuschließen.
Heute kämpfen die Gruppe und ihre Anhänger gegen Wahlmissbrauch, gegen die Sicherheit personenbezogener Daten und dafür, dass die Technologie eine Kraft für das Gute bleibt, anstatt für Überwachung und Unterdrückung. „Cult of the Dead Cow“ zeigt, wie Regierungen, Unternehmen und Kriminelle zu einer immensen Macht über Einzelpersonen kamen und wie wir gegen sie vorgehen können.
Das Buch gibt es derzeit nur in der englischen Originalfassung. Tatsächlich musste ich aber auch für einige Wörter das Oxford Dictionary bemühen.