Seit dem Redesign dieser Seite hier steht im Header u. A. auch das Schlagwort „Urban Exploration“ – in der Szene kurz UrbEx genannt. So richtig viel gab es dazu aber gar nicht zu entdecken. Weder hier auf dem Blog als auch in der Foto-Galerie – von einzelnen Fotos abgesehen. Bis jetzt – denn in den letzten Wochen habe ich einige still- und heimlich veröffentlicht.
Doch was ist UrbEx / Urban Exploration eigentlich? Die Wikipedia definiert den Begriff so:
Urban Exploration oder Urban Exploring (kurz: Urbex/Urbexing) oder Stadterkundung ist die private Erkundung von Einrichtungen des städtischen Raums und sogenannter Lost Places. Oftmals handelt es sich dabei um das Erkunden alter Industrieruinen, aber auch Kanalisationen, Katakomben, Dächern oder anderer Räumlichkeiten ungenutzter Einrichtungen. Der Begriff wird jedoch auch für die Erkundung frei zugänglicher Orte wie Parks verwendet. Die fotografische Dokumentation und künstlerische Verarbeitung solcher Urban Explorations begründete das noch junge Genre der Ruinen-Fotografie.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Urban_Exploration
Tatsächlich habe ich mich aber auch schon in der Vergangenheit magisch von „heruntergekommen“ Gebäuden – insbesondere Industrieanlagen – angezogen gefühlt. Dabei finde ich nicht nur den Zerfall durch Umwelteinflüsse ästhetisch. Auch, das Bild, wie sich die Natür solche Orte zurückerobert, finde ich wunderschön.
Ich habe gelernt, dass es irrsinnig viele solcher „verlorenen Orte“ – lost places – gibt und eine ganze Community, die im Internet Koordinaten und Tips austauscht. Allmählich ist mein Blick einigermaßen geschärft, sodass ich auch schon einige Orte selbst entdeckt habe. Hier gilt besonderer Dank an Stefan, der mich auf die ersten gezielten Touren mitgenommen hat und Kontakte vermittelt hat.
Gefahren erkennen und vermeiden
Doch Vorsicht ist geboten. Denn die Gebäude/Gelände sind oftmals baufällig, einsturzgefährdet und gefährlich mit Schimmelsporen oder Asbest belastet. Es ist sehr empfehlenswert, sich vorher über den lost place umfassend zu informieren, um angemessene (Schutz-) Ausrüstung mitzubringen.
- Staubschutzmaske ist immer eine gute Idee. Behelfsmundschutz kann man auch verwenden, Schutz gegen Schimmelsporen bieten aber erst FFP3-Masken. Ein guter Respirator kann auch Gase ausfiltern (nicht zuletzt auch Fäulnisgase). Das ist mitunter durchaus empfehlenswert.
- Taschenlampe, Backuplampe oder Ersatzakkus
- Gaswarngertät, wenn es unter Tage geht.
- Geigerzähler kann je nach Ort auch Sinn machen.
- GPS, Mobiltelefon
- Kameras, Objektive, Tripod, Blitz(system)
- Selten kommen die Besitzer ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. Ein falscher Schritt und man könnte eine Etage tiefer landen. Deswegen ist es ratsam, nicht alleine auf Entdeckungstour zu gehen.
- Wasser! Snacks, falls es mal länger dauert oder man womöglich feststeckt.
Mit wachsamem Auge auf die Umgebung kann man Gefahren oft erkennen und umgehen. Wassereinbruch ist generell strukturschwächend. Holzböden geben nach wenn sie lange feucht sind und faulen einfach weg. Risse in Wänden und Treppen sollte man genauso im Auge behalten wie arg verrostete Konstruktionen. Pfützen können tiefer sein als gedacht. Geländer können instabil sein oder ganz fehlen.
Unbedingt sollte man einem Dritten Bescheid geben, was man vor hat, und wo man hingeht. So kann dieser im Zweifel Hilfe rufen, falls man sich nicht bis zu Zeitpunkt X wieder gemeldet hat. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn absehbar ist, dass man keinen Handyempfang haben wird (Höhlen, Bergwerke, Bunker, etc.).