Eine Freundin bat mich, ihren Sandisk Sansa Clip einmal anzusehen. Mit einigen Jahren Alter hielt der Akku das Gerät nur noch ca 30 Minuten ab Leben. Aber nur wegen eines kaputten Akkus wollte sie ihn auch nicht wegwerfen. Was ich verstehen kann, weil das ein recht großartiges Gerät ist. Er spielt von Haus aus Ogg-Vorbis und FLAC (letzteres sogar mit einigen HiRes Formaten) ab, bietet 8GB internen Flash und einen µSD-Kartenslot für bis zu 32GB große Speichermedien. Vor allem aber gibt es mit Rockbox eine freie Firmware, die es unter anderem erlaubt, Doom auf dem Gerät zu spielen.
Sansa Clip öffnen
Der Sansa Clip lässt sich mit einem Pry Tool relativ bequem öffnen, Schrauben gibt es nicht. Sobald das Gerät offen ist, kann man den eingeklebten Akku vorsichtig herauslösen. In diesem Fall war er mit einem Klebepad auf dem Flash-Chip befestigt. Die Li-Ion-Zelle ist mit einer integrierten Schaltung geschützt und mit 3 Käbelchen mit dem Mainboard verbunden.
3 Käbelchen?
Bestellt hatte ich einen Ersatzakku beim Chinesen des Vertrauens, der explizit den Sansa Clip in der Beschreibung erwähnt hatte. Dieser besitzt ebenfalls eine integrierte Schutzschaltung, hat allerdings nur 2 Drähte nach außen geführt. Tatsächlich ist er auch ein Quäntchen größer als das Original – sowohl von der Kapazität als auch vom tatsächlichen Formfaktor. Das wird später noch ein bisschen lästig beim Zusammenbau. Leider hatte die Schutzschaltung auch schon ausgelöst und ich habe an keinem der Drähte Spannung messen können. Also hab ich mich kurzerhand dazu entschlossen, die originale Schutzschaltung in den neuen Akku umzubauen.
Akkumodifikation
Dafür müssen beide Akkupacks geöffnet werden und die Schaltung direkt an die Fähnchen gelötet werden. Aber zuerst auspacken:
Schutzschaltung entfernen:
Nun die alte Schutzschaltung mit dem neuen Akku verheiraten. Natürlich sind die Fähnchen des neuen Akkus weiter auseinander, sodass ich hier mit einem Drähtchen die Extra-Entfernung überbrücken musste.
Jetzt alles wieder schön isolieren und mit Kapton Tape elektrisch sicher verpacken:
Testen und wieder zusammen bauen
Et Voila. Jetzt funktioniert er wieder und hat eine so lange Akkulaufzeit wie noch nie zuvor in seinem Leben.
Tolle Anleitung. Welche Batterie haben Sie letztendlich gekauft?
Irgendeinen generischen Li-Ion Akku mit einer Zelle, der von den Maßen den Original ähnlich war.