Jetzt hab ich es schon wieder getan, obwohl der letzte Anlauf gar nicht so richtig zufriedenstellend war. Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr an Monitoren zu arbeiten. Aber für ein (mittlerweile) abgeschlossenes Projekt, über das ich hier auch bald bloggen werde, brauche ich einen (annähernd) 4:3 Monitor. Und von den zwei, die ich im Keller stehen habe, scheint mir der Samsung BF-931 der bessere zu sein. Er hat ein 5:4 Seitenverhältnis bei einer Auflösung von 1280×1024 Pixeln. Das ist auch der Monitor, den ich bereits zum Testen des VersaTerms verwendet habe. Dummerweise flackert die Hintergrundbeleuchtung einige Minuten lang, bis sich das System erwärmt hat. Außerdem ist er nicht besonders hell und braucht mit 40W unnötig viel Strom. Diesmal bin ich aber etwas besser vorbereitet ans Werk gegangen.
Diesmal habe ich mir nämlich im Vorfeld das Service-Handbuch heruntergeladen. Hieraus ist ersichtlich, dass die CCFLs (cold cathode fluorescent lights) lediglich von oben und unten in einen „Lichtverteiler“ rein leuchten. Dementsprechend sollte die Ausleuchtung ähnlich gleichmäßig sein wie im Werkszustand. Dann müssen die LEDs nur noch hell genug sein, aber das sollte ja relativ problemlos gegeben sein. Außerdem enthält das Service Manual die Info, wie man in das Service Menü gelangt. Indem man Helligkeit und Kontrast auf 0 stellt und anschließend den Monitor ausschaltet und den Einschalter 5 Sekunden lang gedrückt hält.
Nach derart vielen Betriebsstunden dürfen die Hochspannungs-Endstufe und die CCFLs auch mal müde sein.
Zerlegung des Monitors
Das Servicehandbuch beschreibt die Demontage ganz gut, bisschen nervig (wie immer) sind die Plastikclips, mit denen die Plastikschale zusätzlich zusammen gehalten sind. Natürlich ist mir einer davon abgebrochen – wie könnte es anders sein. Ist das Plastik ab, wird der Blick auf das Metallgehäuse sichtbar, das mit wenigen Schrauben zerlegt wird, um die Beleuchtung austauschen zu können.
Ersetzen der Hintergrundbeleuchtung
Die Kaltlichtkathoden sind im Prinzip nur von oben und unten auf die Panelbaugruppe aufgesteckt. Hieraus können sie einfach heraus gelöst werden. Die LED-Streifen sind etwas zu lang, können aber nach jeder 3. LED mit einem Seitenschneider gekürzt werden. Die LEDs bestehen also aus parallel geschalteten Gruppen von jeweils 3 in Reihe. Nach der Einpassung klebe ich sie einfach mit Alleskleber in die Halterung.
Modifikation des Monitornetzteils
Das Netzteil versorgt sowohl das Logikboard mit Strom als auch die Kaltlichtkathoden. Letztere lege ich still und schließe den LED Controller an die 24V Versorgung an.
Außerdem ist mir der Grund für das Flackern der alten Beleuchtung aufgefallen. 3 Defekte Kondensatoren, die – zusammen mit ein paar anderen, unwichtigen Komponenten – ersatzlos entfernt werden.
Kabelrouting zu Zusammenbau
Beim Zusammenbau gehe zuerst mit einem Mikrofasertuch und Glasreiniger über die einzelnen Folien, gefolgt vom Abpusten mit Druckluft, um keine Fremdkörper zwischen den Schichten einzuschließen. Nun isoliere ich die Komponenten und baue sie wieder in den Monitor ein. Die Kabel sichere ich mit Elektrikertape gegen Verrutschen.
Zu guter Letzt noch im Servicemenü den Lampentausch vermerken, was die Zeitzähler zurücksetzt und den Zähler des Lampentauschs inkrementiert:
Fazit
Mit diesem Umbau bin ich richtig zufrieden. Das Display ist deutlich heller als zuvor – und das ab der ersten Minute, die Hintergrundbeleuchtung hat eine angenehm neutrale Lichtfarbe, und der Stromverbrauch ist mit ~18-20W etwa auf die Hälfte gesunken. So kann er nun für künftige Retro-Computer-Unterfangen genutzt werden.
[…] versorgt den ganzen “Rechner” mit Strom, sodass er durchstartet und CP/M 3.0 auf dem Bildschirm […]