Seit etwas über einem Jahr lese ich wieder verhältnismäßig viel Belletristik – gemessen an den Jahren zuvor. Ich las und lese natürlich viel Fachliteratur, bislang aber selten einfach ein ‚gutes Buch‘ zur Entspannung. Um so ein gutes Buch soll es hier gehen, nämlich „Blackout“ von Marc Elsberg.
Selbstverständlich lese ich digital und schleppe keine toten Bäume mit mir rum. Besonders gefällt mir die Kindle-Funktion, wortweise zwischen eBook und Audiobook zu wechseln. So kann man in der Freizeit lesen und auf dem Weg zur Arbeit weiterhören.
Tatsächlich habe ich bis zur Erstellung dieses Artikels alle Bücher gelesen, die mein Namensvetter Marcus Rafelsberger unter seinem Pseudonym „Marc Elsberg“ veröffentlicht hat. Keinen dieser Romane fand ich wirklich scheiße, Blackout gefiel mir aber mit Abstand am besten.
Die Handlung von Blackout
An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, die Behörden zu warnen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, tauchen in Manzanos Computer dubiose Emails auf, die den Verdacht auf ihn selbst lenken. Er ist ins Visier eines Gegners geraten, der ebenso raffiniert wie gnadenlos ist. Unterdessen liegt ganz Europa im Dunkeln, und der Kampf ums Überleben beginnt …
Vorstellbares, realistisches Szenario
Der Autor nimmt sich zwar ein paar deutlich bemerkbare Freiheiten aus Gründen der Dramaturgie und er lässt auch an einigen Stellen (leicht herleitbare) technische Details weg, aber im Großen und Ganzen sind die geschilderten Szenarien gar nicht so abstrus. Leider.
Mir ist beim Lesen durchaus der eine oder andere Schauer über den Rücken gelaufen, als ich realisiert habe, dass einige fiktive Punkte vermutlich schon jetzt in Europa umsetzbar sein könnten. Schwerwiegende Probleme mit SmartMetern wurden bereits bekannt. Das räumliche Gefälle von Stromerzeugung zu Stromverbrauch und die dazu notwendigen langen Überlandleitungen in Europa ist seit Jahren Gegenstand von Diskussionen.
Fazit
Ich gebe eine klare Leseempfehlung an den technisch interessierten oder versierten Leser. Die anfangs etwas unübersichtlichen Erzählstränge der Protagonisten finden im Verlauf des Buches wieder sinnvoll zueinander und ergeben so eine spannende Geschichte, die zum Ende hin immer mehr Fahrt aufnimmt.