Ich hätte gerne einen Trockner. Ich habe sogar seit Jahren einen im Keller rumstehen, den ich mangels Platz nicht nutzen konnte. Im Waschkeller ist ebenfalls kein Platz mehr (es sei denn ich stapelte die Geräte aufeinander). Dafür habe ich ein BD im Bad, das – zumindest durch mich – noch nie benutzt wurde. Als es anfing aus dem Hahn zu tropfen, habe ich das Wasser komplett abgedreht. Der Platz im Bad ist dennoch belegt und die Ecke ungenutzt. Also habe ich mal wieder was gebastelt.
Natürlich wollte ich es (in der Mietwohnung) nicht aus der Wand kloppen, also habe ich mir überlegt, es einfach zu „überbauen“. Mit 60 cm wäre genug Platz in der Höhe für BD mit Armaturen. Die Grundfläche habe ich mit 70*70 cm etwas größer als den Trockner vorgesehen – falls er sich durch Vibrationen doch mal bewegen sollte. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass das Probleme bereiten wird.
Wahl des Materials
In der Vergangenheit habe ich gute Erfahrungen mit Echtholz gesammelt. Buche passt aber farblich nicht ins Bad – besonders nicht mit geölter Oberfläche, wie ich es im Kinderzimmer benutzt habe. Weiß wäre gut, dem kommt Fichte am nächsten. Weiter aufhellen (bei Erhaltung der Holzmaserung) sollte mit einem matten Acryllack aus der Sprühdose möglich sein.
Zur Versteifung der Konstruktion habe ich noch Kanthölzer im Baumarkt eingepackt, sowie ein buntes Sortiment an Schrauben, Dübeln, Acryllack, Kabelkanälen, NYM-Stromkabel, einen Stecker und eine Aufputzsteckdose.
Bau der Trockner-Unterkonstruktion
Die Fichtennholzbretter haben wir im Baumarkt direkt zusägen lassen. Hierbei haben wir natürlich – Profis wie wir sind – direkt bedacht, dass die Materialdicke von 18mm bei den Seitenkanten abgezogen werden muss.
So bestand der Bau der Trockner-Unterkonstruktion quasi nur noch aus Verleimen und -schrauben der Bretter miteinander. Dennoch haben wir noch dreieckige Kanthölzer in die Ecken geklebt und geschraubt.
Lackieren
Nun noch das Ganze lackieren, ich kam auf ~1.3m² Oberfläche an der Außenwand. Eine Dose soll für ~3m² reichen. Gesagt, getan. Tatsächlich ging der Lack zur Neige, als ich gerade die letzte Bahn abgeschlossen hatte. Alles richtig gemacht!
Wichtig ist beim Lackieren nur, dass man mit schön gleichmäßiger Geschwindigkeit die Bahnen zieht und über das Ende des Werkstücks hinaus sprüht. Anderenfalls wird an den Kanten zu viel Lack aufgetragen, was im Ergebnis weniger homogen aussieht. Im schlimmsten Fall bilden sich Farbtropfen, die herunter laufen können.
Trockner-Montage im Bad
Im Bad habe ich noch schnell ein paar dünne Kabelkanäle an die Wände geschraubt und das NYM-Kabel darin verlegt. An einem Ende habe ich einen Stecker angebracht, der in die Steckdose neben dem Spiegelschrank eingesteckt wird. Ans andere Ende habe ich die Aufputzdose von innen an die Konstruktion geschraubt. Eine Aussparung für die beiden Kabel hat die Bohrmaschine schnell an sichtgeschützter Stelle in das Holz getrieben.
So kann das Meisterwerk ohne sichtbare Spalte exakt in der Raumecke platziert werden. Unter die auf dem Boden aufliegenden Kanten habe ich noch Gummi-Anti-Rutsch-Füße geklebt. Dies sollte Vibrationen wegdämpfen und schafft etwas Luft nach oben, falls sich mal eine Pfütze vor der Dusche bilden sollte.
Tatsächlich funktioniert der ~10-20 Jahre alte Trockner noch. Der ist natürlich überhaupt nicht effizient. Er produziert auch gehörig Abwärme bei der Arbeit. Über die Anschaffung eines energieeffizienten Geräts kann ich nun in Ruhe nachdenken.
Jetzt bin ich jedenfalls erstmal froh, in naher Zukunft keine Unterplinten und Socken mehr zum Trocknen auf dem Wäscheständer aufhängen zu müssen. Und flauschiger sind die Handtücher auch noch. \o/