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Riden RD6006 Labornetzteil, die 2. auf Abwegen

Programmierbare Netzteile, elektronische Last und 2 Oszilloskope

Vor einiger Zeit habe ich mir schon ein Riden Labornetzteil zugelegt und dieses auch leicht modifiziert. Ein aktuelles Projekt erfordert, dass ich positive und negative Spannungen zur Verfügung stellen kann, also dachte ich mir, kaufe ich mir ein Ähnliches nochmal, dass zu einem verfügbaren 48V 5.2A Netzteil passt. Das wäre das Riden RD6006 – 60V und 6A max. Dazu gleich das WiFi Modul mitbestellt. Denn ich wollte ja kein Projekt draus machen, sondern einfach aufstellen und benutzen, das ist ja erprobte Technik und die YAML-Datei für ESPHome bereits vorhanden.

RD6006 und ESP Modul flashen

Das Flashen des Netzteils mit der Unisoft Firmware ist im Nu erledigt, nur noch eben ESPHome auf das WiFi Modul drauf – so dachte ich… Das Modul wird Pin-für-Pin mit dem Programmer (eigentlich nur ein USB-Seriell Adapter) verbunden und kann von esptool.py angesprochen werden. Lediglich der IO0 Pin war merkwürdig mit „SPI“ beschriftet.

Jumperwire-Verkabelung von ESP und Flasher

ESP8684 durch ESP-12F ersetzen

Mir ist aufgefallen, dass hier kein ESP8266 (in einem ESP-12F package) mehr drauf ist, sondern ein ESP8684 oder auch ESP32-C2 genannt. Dies ist eine Einzelkern RiscV CPU mit nur 2MB Flashspeicher. Und ESPHome unterstützt diese auch noch nicht so richtig, auch wenn es Fortschritte bei der Entwicklung gibt, mit dem Ziel, auch diesen Chip zu unterstützen. Die Flashmenge wird allerdings schon zu einem Problem. Auch im Github-Repo gibt es einen langen Thread dazu, im Wesentlichen mit der Quintessenz: Funktioniert noch nicht so einfach. Also bin ich den pragmatischen Weg gegangen. Einen ESP-12F werde ich hier in den ganzen Teilekisten wohl noch finden. Gesagt getan.

Zuerst entferne ich den Elektrolytkondensator, damit der nicht unter der Hitze platzt. Mit der Heatgun kommt der bockige Microkontroller ab, die Kontakte werden gereinigt und mit dem Lötkolben löte ich den ESP-12F auf.

Auch wenn der ESP8684 als „cheap drop-in replacement“ für den 12F gehandelt wird, ist das Pinout doch nicht identisch. Zwar sind die UARTs, 3,3V und GND korrekt, sodass nichts in Flammen aufgeht, bei den Pin-Bezeichnungen und den Strapping Pins sieht das allerdings etwas anders aus. So musste ich den ESP direkt am Package verkabeln, um ihn in den Flash-Modus zu schicken.

Der ESP-12F muss nun direkt zum Flashen verkabelt werden
Fliegende Verkabelung von Flasher und ESP Chip zum Zweck des ersten Flashens

Nach dem erfolgreichen Flashen will zumindest noch GPIO15 auf GND gezogen werden, damit das Programm auch gestartet wird. Das habe ich mit einer Lötbrücke gelöst.

So umgerüstet kann ich den ESP in das Netzteil stecken und in das Gehäuse einbauen – wie schon beim letzten Mal. Alles funktioniert wie es soll, das RD6006 kann ausgelesen und gesteuert werden und das OTA-Update über ESPHome funktioniert auch. Und ein hübsches HA Dashboard habe ich auch noch gebastelt.

Home Assistant Dashboard für die programmierbaren Labornetzteile

Ziel über Umwege doch noch erreicht, wenn auch ein bisschen Zeit verloren.

Autor

Seit Kindheitstagen ist der Computer sein Begleiter. Was mit Linux anfing, wurde 2005 ein/e Beruf/ung, die weit über den Arbeitsplatz hinausgeht. Durch stetige Weiterentwicklung fasste er auch im *BSD Segment Fuß und bietet mittlerweile professionelle Lösungen im Bereich Hosting, Networking und Infrastruktur an. Als Ausgleich beschäftigt er sich neben Computerspielen mit der Fotografie.

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