Über mich

Seit 13 Jahren gibt es diesen Blog nun. Seit 13 Jahren ohne „Über mich“ Seite. Und jetzt, da ich eine zu schreiben begonnen habe, wird mir auch klar, warum sie die ganze Zeit fehlte. So leicht es mir fällt, über coole Projekte oder Technik zu schreiben, so schwer fällt mir dieser Artikel. Obwohl nicht gerade sozial inkompetent, überlasse ich es doch gern anderen, im Vordergrund zu stehen. Lässt sich nur schwer durchhalten bei einer „Über mich“-Seite.

Strandurlaub mit Töchterchen
Strandurlaub mit Töchterchen

Wie ich wurde, was ich bin

Mein Interesse für Computer und Technik ist bereits in sehr jungen Jahren geweckt worden. Meinen ersten (tragbaren) Computer (mit 8-Bit Z80 CPU) habe ich mit 12/13 Jahren befingert. Aus Ermangelung an alternativen Beschäftigungen (keine Spiele, kein Internet) habe ich angefangen, mir das beigelegte BASIC anzueignen.

Ich nahm Geräte auseinander, um zu ergründen, was drin war und wie sie funktionierten – meistens bekam ich sie auch wieder funktionstüchtig zusammen. Es blieben lediglich regelmäßig ein paar Schrauben übrig – das alte Ikea-Problem, ihr versteht schon.

Commodore und Game Boy gingen gänzlich an mir vorbei, weil meine Eltern mir keinen kaufen wollten. Das nehme ich ihnen bis heute übel (Aber nichts hilft besser, alte Kindheitstraumata zu streicheln, als hin und wieder eine der mittlerweile zahlreichen vorhanden Konsolen heiß zu daddeln, oder?) Einen Amiga konnte ich erst im jugendlichen Alter ergattern.

In der Schule verweigerte ich Stift und Papier schon früh und stieg auf digitale Dokumentenschubserei um, was mir viele Diskussionen mit Eltern und Lehrern einbrockte.

„Hätte ich doch nur auf meine Mutter gehört und was Vernünftiges gelernt.“

Niemand, jemals

Berufliche Laufbahn

Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker – Systemintegration absolviert. Als administrativen Mädchen für alles angefangen, eignete ich mir den Umgang mit Linux, BSD und co. an. Klar war mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur, dass ich keinesfalls, jemals (wieder) etwas mit Windows und seinen Derivaten zu tun haben wollte. Die fehlende Kohärenz, schlechte Debugbarkeit und enge Verzahnung mit anderer, kommerzieller Kackscheiße finde ich bis zum heutigen Tage einfach schlimm.

Ich liebe…Ich hasse…
NetzwerkMenschen(ansammlungen)
Routing, BGPPHP
FirewallingSophos
10+GigEWi-Fi
VirtualisierungVMWare
JuniperCisco
GlasfaserKupfer
FotografieFliegende Viecher im Gesicht
Linux*, *BSDWindows
KlimaanlageTemperaturen >25°C

Im Gegensatz dazu gefallen mir die Netwerkfähigkeiten der freien Betriebssysteme – allen vorweg von OpenBSD so gut, dass ich in meiner Freizeit immer mehr in diese Richtung herumtüftelte. Sei es diverse Firewall- und VPN-Techniken, Freifunk-WLAN-Mesh oder dynamische Routingprotokolle. Hier ist alles so schön logisch und intuitiv. Und wenn es ein Problem gibt, steht etwas dazu in einem Logfile.

Juniper Router with Fiber Cables
Juniper Router with Fiber Cables

Logisch, dass ich mich so irgendwann bei einem ISP (Internet Service Provider) in den Dienst stellte. So kann ich die Dinge, die mir Spaß machen, sinnvoll einsetzen und mir dabei einreden, ich würde etwas Gutes für Menschen tun, indem ich sie mit dem weltweiten Netz verbinde. Dass der Arbeitgeber damit Geld verdient, ist für mich ok – immerhin bezahlt er mir so meine Brötchen.

Mittlerweile bezeichne ich mich in meiner Vita als Network Engineer.

Commander1024 starrt aufs Wasser
Commander1024 starrt aufs Wasser

Wer ich heute bin

Meine Familie findet wohl heute noch, dass ich ein (zugegebenermaßen fast zwei Meter großes) Spielkind bin. Sogar beruflich stimmt das eigentlich bis heute, denn ich liebe es, ein wenig Freiraum zum – genau – „Spielen“ zu haben. Nur muss heute nicht mehr der alte Kassettenrekorder aus dem Kinderzimmer als Spielwiese herhalten. Dafür sind die Spielzeuge heute viel teurer und jemand anderes haftet dafür, wenn ich was kaputt mache – es bleiben aber zum Glück nur noch selten Schrauben übrig.

Ich liebe es, mir neue Herausforderungen zu suchen. Und dann das Gefühl, wenn meine Lösung aufs Problem passt wie der berühmte Arsch auf Eimer! Hach! Nichts ist für mich ätzender als unterfordert zu sein. Mehr als einmal habe ich mir einen neuen Job gesucht, um mal wieder was Neues zu lernen.

Mit den Jahren – wahrscheinlich mal wieder viel später als der Rest der Peer Group, ich bin da eher so der Antitrend-Typ – habe ich das Reisen für mich entdeckt. Dabei bin ich nicht so der Backpack-Typ, den es nach Thailand und Australien zieht. Ich habe mich mit meiner Tochter bisher auf Reisen nach Russland und Nordspanien wohlgefühlt.

Tochter in steifer Briese
Tochter in steifer Brise

Seit eben so einer Russlandreise bin ich außerdem ein ebenso leidenschaftlicher wie erfolgloser Angler (frei nach dem Motto, er wusste nicht, was er tat, aber er tat es den ganzen Tag lang). Kommt meiner Natur irgendwie sehr entgegen, stundenlang am Ufer zu sitzen und aufs Wasser zu starren.

Ebenso gern starre ich inzwischen durch die Linse meiner Canon Spiegelreflex…

Auf meine eigene Weise bin ich ein Familienmensch (loyal bis über die Schmerzgrenze hinaus) und lieber würde ich unter einer Brücke schlafen, als einen Freund in Not hängen zu lassen. Das hat mir schon einige, sagen wir, interessante Erfahrungen eingehandelt, aber davon erzähle ich ein anderes Mal.